Einblicke – Es handelt sich um ein laufendes Reallabor.

SOLAR.shell Transfer - Entwicklung, Realisierung und Validierung einer SOLAR.shell-Prototypfassade

Themenfeld Energie- und Wasserwirtschaft, Klimaschutz

Erprobungsort 74906 Bad Rappenau-Bonfeld

Start 01.01.2020

(Reallabor ist auf Dauer angelegt.)

Worum geht es in dem Reallabor? Welche Innovation (Technologie, Produkt, Dienstleistung, Ansatz) wird unter realen Bedingungen erprobt?

SOLAR.shell Transfer erprobt eine innovative, architektonisch ansprechende Photovoltaik-Fassade unter realen Bedingungen. Ziel ist es, die Energiewende aktiv in die Gestaltung der gebauten Umwelt zu integrieren. Im Reallabor wird die technische und gestalterische Integration kleinformatiger PV-Module in dreidimensionale Fassadenelemente getestet. Diese werden mittels parametrisch-generativer Computerberechnungen optimal zur Sonne ausgerichtet und verleihen jeder Fassade eine individuelle Erscheinung. Der Ertrag pro Quadratmeter PV-Fläche konnte so um bis zu 55 % gegenüber planaren Modulen gesteigert werden.

Ein ca. 300 m² großer Prototyp wurde an einem gewerblichen Neubau montiert und wird über ein Monitoring evaluiert. Neben der solaren Ertragssteigerung stehen die technische Machbarkeit und wirtschaftliche Skalierbarkeit im Fokus. Einbringung und Befestigung der Photovoltaik-Module wurden über Bauteilversuche getestet und mit besonderen Fachgutachten baulich zugelassen. Das Projekt endete offiziell am 30.06.2022.

Die Fassade ist jedoch weiterhin in Betrieb. Erträge, Funktionsprüfungen und Wartung werden seitdem vom Eigentümer fortgeführt und regelmäßig dokumentiert. Damit ist das projektbezogene Monitoring abgeschlossen, der laufende Betrieb liegt beim Eigentümer.

Wird bzw. wurde für das Reallabor ein rechtlicher Spielraum (z. B. in Form von Ausnahmegenehmigungen, Experimentierklauseln) genutzt bzw. ist dieser Spielraum erforderlich?

Ja, und zwar:

Da Konstruktion und Integration der kleinformatigen PV-Module bauaufsichtlich nicht zugelassen waren, wurde eine vorhabenbezogene Bauartgenehmigung erwirkt. Diese basierte auf Bauteilversuchen und Gutachten und wurde von der obersten Baubehörde, dem Regierungspräsidium Tübingen, erteilt.

Können aus dem Reallabor wichtige Erkenntnisse mit Blick auf die künftige Regulierung der erprobten Innovation abgeleitet werden?

Ja, und zwar:

Der Genehmigungsprozess für neuartige gebäudeintegrierte Solarsysteme ist derzeit zu komplex, zeitaufwendig und unflexibel. Angesichts der Solarstrategie der Bundesregierung sind skalierbare, wirtschaftliche und schnell genehmigungsfähige Solarfassaden erforderlich. Dafür müssen die Verfahren vereinfacht und transparenter gestaltet werden, um Innovationen effizienter in die Praxis zu bringen.

Inwieweit sind bzw. waren Behörden am Reallabor beteiligt?

  • Eine oder mehrere beteiligte Behörden haben Genehmigungen für die Durchführung des Reallabors erteilt (z. B. auf Basis einer Experimentierklausel).

Namen der Behörden: Regierungspräsidium Tübingen - Landesstelle für Bautechnik, 72016 Tübingen

Wird bzw. wurde das Reallabor durch öffentliche Fördermittel (teil-)finanziert?

Bund

Name des Förderprogramms: Dieses Projekt wurde gefördert vom Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) im Auftrag des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) aus Mitteln des Innovationsprogramms Zukunft Bau. AZ: SWD-10.08.18.7-20.01

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