
Smart East Karlsruhe
Themenfeld Energie- und Wasserwirtschaft, Klimaschutz
Erprobungsort 76131 Karlsruhe
(Es handelt sich um geschätzte Werte.)
Worum geht es in dem Reallabor? Welche Innovation (Technologie, Produkt, Dienstleistung, Ansatz) wird unter realen Bedingungen erprobt?
Das Reallabor Smart East transformiert seit 2021 das Gewerbequartier Smart East in der Oststadt von Karlsruhe zu einem smarten, energieoptimierten, klimaschonenden Quartier. Die Bestandsgebäude wurden mit Smart Metern digitalisiert und in einem Quartiers-Energiemanagement vernetzt. Neue Geschäftsmodelle rund um Photovoltaik, Mieterstrom und Flexibilitätsmanagement werden entwickelt, unter realen Bedingungen erprobt und auf Wirtschaftlichkeit geprüft. Der Leuchtturm Smart East setzt so neue Maßstäbe für nachhaltigen, städtischen Klimaschutz und ist Vorbild für die wirtschaftliche Energiewende in der Stadt.
Smart East ist heute Plattform für Klimaschutz, Showroom für innovative Lösungen und Testfeld für smarte Quartiere. Hier werden innovative Forschungskonzepte des KIT Karlsruher Institut für Technologie, FZI Forschungszentrum Informatik und der Hochschule Karlsruhe in der Praxis getestet – zusammen mit den Stadtwerken Karlsruhe und ihrer Tochter, der Badischen Energie Servicegesellschaft, den beiden Start-ups Solarize und InnoCharge und dem Energie-IT-Spezialisten Seven2one.
Smart East wird seit dem 17.10.2023 im Rahmen des EU-Projekts "WeForming" zum Netzstabilisator weiterentwickelt. Dabei geht es um die Themen
- Stationäre Batteriespeicher im Quartier netzdienlich betreiben
- Bidirektionales Laden von E-Fahrzeugen mit netzdienlicher Rückspeisung
- Dynamische Stromtarife
- Green Carsharing
- Sektorkopplung
- Optimierte Wärmeversorgung, zum Beispiel mit Wärmepumpen
Wird bzw. wurde für das Reallabor ein rechtlicher Spielraum (z. B. in Form von Ausnahmegenehmigungen, Experimentierklauseln) genutzt bzw. ist dieser Spielraum erforderlich?
Nein.
Können aus dem Reallabor wichtige Erkenntnisse mit Blick auf die künftige Regulierung der erprobten Innovation abgeleitet werden?
Ja, und zwar:
Die wirtschaftliche Nutzung des PV-Stroms im Quartier für Gebäude, Ladeinfrastruktur, Klimatisierung und den Quartiersspeicher basiert im Wesentlichen auf dem Konzept der Kundenanlage, in der Strom beliebig im Quartiersnetz verschoben werden kann. Dies wird durch das BGH-Urteil infrage gestellt, welches Kundenanlagen als nicht konform zur EU-Regulierung eingestuft hat. Das Reallabor Smart East kann hier praxisnahe Impulse für eine neue EU-konforme Definition der Kundenanlage machen.
Inwieweit sind bzw. waren Behörden am Reallabor beteiligt?
- Eine oder mehrere beteiligte Behörden treiben die Erprobung voran, z. B. indem sie bei der Vernetzung von und Kooperation mit Stakeholdern unterstützen.
- Erkenntnisse aus dem Reallabor werden regelmäßig an eine oder mehrere beteiligte Behörden übermittelt.
Namen der Behörden: Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg, Umweltamt der Stadt Karlsruhe
Wird bzw. wurde das Reallabor durch öffentliche Fördermittel (teil-)finanziert?
Land
Europäische Union
Name des Förderprogramms: EU Programm Horizon Europe; Call „Sustainable, secure and competitive energy supply“ ; Topic „Smart grid ready and smart network ready buildings, acting as active utility nodes“