Rückblicke – Das Reallabor ist bereits abgeschlossen.

ROUTINE

Themenfeld eHealth, Gesundheitswirtschaft

Erprobungsort 76131 Karlsruhe

Start 01.10.2022
Ende 31.12.2024

Worum geht es in dem Reallabor? Welche Innovation (Technologie, Produkt, Dienstleistung, Ansatz) wird unter realen Bedingungen erprobt?

Das Reallabor ROUTINE schafft eine geschützte Testumgebung, in der ausgründungswillige Forschungsgruppen und kleine sowie mittlere Unternehmen (KMU) ihre KI-Anwendungen für das Gesundheitswesen unter realen Bedingungen erproben und zur Marktreife führen können. Im Sinne einer Regulatory Sandbox dient das Projekt gleichzeitig dazu, aus den praktischen Erfahrungen strukturiert die Rahmenbedingungen für KI in der Medizin zu verbessern.

Die im Reallabor erprobte Innovation ist ein KI-gestützter Prädiktionsalgorithmus für die Geriatrie. Dieser analysiert Routinedaten von Patientinnen und Patienten nach einer Hüftfraktur. Darunter fallen Diagnosen, klinische Parameter und Funktions-Assessments. Auf dieser Basis prognostiziert die KI kritische Endpunkte wie das zukünftige Sturzrisiko, eine mögliche Verlängerung des Klinikaufenthalts oder die Wahrscheinlichkeit einer Entlassung in das eigene Zuhause. Zusätzlich wird untersucht, ob Daten aus einer sensorischen Aktivitätsmessung die Vorhersagekraft weiter steigern können.

Der Mehrwert liegt in einer proaktiven Versorgungsplanung: Durch präzise Prognosen können Maßnahmen zur Sturzprävention, die Hilfsmittelberatung oder das Entlassmanagement frühzeitiger und gezielter eingeleitet werden. Dies erhöht die Behandlungsqualität sowie die Patientensicherheit und hilft, den Versorgungsprozess effizienter zu gestalten.

Wird bzw. wurde für das Reallabor ein rechtlicher Spielraum (z. B. in Form von Ausnahmegenehmigungen, Experimentierklauseln) genutzt bzw. ist dieser Spielraum erforderlich?

Nein.

Können aus dem Reallabor wichtige Erkenntnisse mit Blick auf die künftige Regulierung der erprobten Innovation abgeleitet werden?

Ja, und zwar:

Das Reallabor dient als Regulatory Sandbox. In Abstimmung mit der zuständigen Aufsichtsbehörder (LfDI BW) werden die Hürden und Lösungen bei der Anwendung von EU KI Act, DSGVO, DGA und weiteren Regularien ausgelotet. Eine zentrale Erkenntnis ist, wie der rechtssichere Rahmen für die Sekundärnutzung von Gesundheitsdaten, der Basis für die Entwicklung von KI-Anwendungen, praxistauglich gestaltet werden muss.

Inwieweit sind bzw. waren Behörden am Reallabor beteiligt?

  • Eine oder mehrere beteiligte Behörden treiben die Erprobung voran, z. B. indem sie bei der Vernetzung von und Kooperation mit Stakeholdern unterstützen.
  • Erkenntnisse aus dem Reallabor werden regelmäßig an eine oder mehrere beteiligte Behörden übermittelt.
  • Eine oder mehrere beteiligte Behörden sind bestrebt, den Transfer der erprobten Innovation in den Regelbetrieb politisch und/oder regulatorisch zu unterstützen.

Namen der Behörden: Landesbeauftragter für den Datenschutz und die Informationsfreiheit Baden-Württemberg

Wird bzw. wurde das Reallabor durch öffentliche Fördermittel (teil-)finanziert?

Land

Name des Förderprogramms: Digitalisierung Gesundheit und Pflege in Baden-Württemberg – Reallabor KI im Gesundheitswesen

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