Rückblicke – Das Reallabor ist bereits abgeschlossen.

Gute Küste Niedersachsen - Reallabor Spiekeroog

Themenfeld Innovativer Küstenschutz

Erprobungsort 26474 Spiekeroog

Start 01.01.2020
Ende 31.12.2024

Worum geht es in dem Reallabor? Welche Innovation (Technologie, Produkt, Dienstleistung, Ansatz) wird unter realen Bedingungen erprobt?

Auf Spiekeroog wurden in den Dünen und Salzwiesen umfangreiche Feldmessungen durchgeführt und Proben gesammelt, um die Leistungen dieser Ökosysteme für den Küstenschutz besser zu verstehen. Dabei wurde z. B. jeden Monat die Biegesteifigkeit der Pflanzen gemessen und mechanischen Tests unterzogen. Außerdem wurde erforscht, welche Rolle der Strandhafer mit seinen Terrassenwurzeln beim Anwachsen der Dünen spielt und wie er ihre Stabilität bei Sturmfluten erhöht. Dazu wurden die Seegatten im Westen und Osten der Insel mit Forschungsschiffen befahren und die Umweltbedingungen mit zahlreichen Messdaten und Proben erfasst. Da aus Sicherheitsgründen keine Erprobungen an intakten Küstenschutzvorrichtungen realisiert werden konnten, wurden Labortests im Naturmaßstab durchgeführt, in denen genaue Modelle im Wellenkanal und in Simulationen ihre dämpfende Wirkung auf Wellen und Strömungen zeigen konnten. Darüber hinaus wurden Interviews mit Stakeholdern, Touristen und der Nationalparkverwaltung geführt.

Unter der Leitfrage "Was ist eine Gute Küste für heute und die Zukunft?" beschäftigten sich von 2020 bis 2024 knapp 30 Forschende der Universitäten Braunschweig, Oldenburg und Hannover im interdisziplinären Verbundprojekt "Gute Küste Niedersachsen" u. a. in 3 Reallaboren – Butjadingen, Neßmersiel und Spiekeroog. Parallel zum Reallaborprozess erfolgte eine begleitende Evaluierung, welche die Eignung und Wirksamkeit der aufgebauten Strukturen für das Erreichen der Projektziele analysiert. Die Ergebnisse dienen u. a. dazu, Empfehlungen für künftige Reallabore im Küstenschutz abzuleiten.

Wird bzw. wurde für das Reallabor ein rechtlicher Spielraum (z. B. in Form von Ausnahmegenehmigungen, Experimentierklauseln) genutzt bzw. ist dieser Spielraum erforderlich?

Ja, und zwar:

Ausnahmegenehmigungen für die Betretung und Probennahme im Nationalpark, Installation von Messgeräten

Können aus dem Reallabor wichtige Erkenntnisse mit Blick auf die künftige Regulierung der erprobten Innovation abgeleitet werden?

Ja, und zwar:

Vereinfachte Genehmigungsverfahren Änderung der Praxis im Küstenschutz bei Dünenverstärkung, weitere Einbindung ökosystembasierter Maßnahmen in die Küstenschutzpraxis

Inwieweit sind bzw. waren Behörden am Reallabor beteiligt? (Mehrfachauswahl möglich)

  • Eine oder mehrere beteiligte Behörden haben Genehmigungen für die Durchführung des Reallabors erteilt (z. B. auf Basis einer Experimentierklausel).
  • Eine oder mehrere beteiligte Behörden treiben die Erprobung voran, z. B. indem sie bei der Vernetzung von und Kooperation mit Stakeholdern unterstützen.
  • Erkenntnisse aus dem Reallabor werden regelmäßig an eine oder mehrere beteiligte Behörden übermittelt.
  • Eine oder mehrere beteiligte Behörden sind bestrebt, den Transfer der erprobten Innovation in den Regelbetrieb politisch und/oder regulatorisch zu unterstützen.

Namen der Behörden: Nationalparkverwaltung Niedersächsisches Wattenmeer; Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz

Wird bzw. wurde das Reallabor durch öffentliche Fördermittel (teil-)finanziert?

Land

Name des Förderprogramms: Gute Küste Niedersachsen wurde gefördert durch das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur (FKZ: 76251-17-5/19) und die Volkswagen Stiftung

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