
Digitaler Heinerblock
Themenfeld Stadtentwicklung, Smart Cities
Erprobungsort 64289 Darmstadt
Worum geht es in dem Reallabor? Welche Innovation (Technologie, Produkt, Dienstleistung, Ansatz) wird unter realen Bedingungen erprobt?
Im Reallabor "Digitaler Heinerblock" untersucht das LOEWE-Zentrum emergenCITY, ein Forschungsverbund der Universitäten Darmstadt, Kassel und Marburg, wie die Transformation zu resilienten Stadtquartieren im Kontext nachhaltiger Stadtentwicklung aussehen kann. Dafür arbeitet das Forschungszentrum eng mit der Wissenschaftsstadt Darmstadt zusammen, die im gründerzeitlichen Lichtenbergblock einen urbanen Transformationsprozess angestoßen hat und in Anlehnung an die europäischen "Superblocks" Klimaresilienz und Verkehrssicherheit fördert.
Ein Kernprojekt ist der Aufbau eines engmaschigen Sensornetzes mit 40 Boxen an Straßenlaternen. Diese erfassen Umwelt- und Flächennutzungsdaten, um Effekte der städtischen Maßnahmen zu analysieren. Sie dienen gleichzeitig als Testfeld für resiliente, drahtlose Kommunikation, die im Krisenfall Daten an Behörden übermittelt oder Informationen an Bürgerinnen und Bürger weitergibt.
Zudem ist im Viertel seit April 2025 die Litfaßsäule 4.0 in der Erprobung und Evaluation – eine digitale Erweiterung für klassische Säulen, die auch bei Stromausfall informieren und warnen kann. Darüber hinaus forscht das Zentrum an der Visualisierung historischer und Echtzeitdaten, auch unter der Anwendung von Augmented oder Virtual Reality Technologien.
Das Projekt zeigt exemplarisch, wie Stadtquartiere durch technologische und planerische Innovation resilienter gegenüber Krisen gestaltet und im Einklang mit der nachhaltigen Entwicklung transformiert werden können.
Wird bzw. wurde für das Reallabor ein rechtlicher Spielraum (z. B. in Form von Ausnahmegenehmigungen, Experimentierklauseln) genutzt bzw. ist dieser Spielraum erforderlich?
Ja, und zwar:
Die Darmstadt Marketing GmbH erteilte die Genehmigung den Prototyp der Litfaßsäule 4.0 zu installieren und zu erproben. Die Feuerwehr Darmstadt genehmigte einen BOS-Funkempfänger (BOS: Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben) im Prototyp der Litfaßsäule 4.0 zu verbauen und zu betreiben.
Können aus dem Reallabor wichtige Erkenntnisse mit Blick auf die künftige Regulierung der erprobten Innovation abgeleitet werden?
Ja, und zwar:
Die technische Erprobung und die Evaluation des Prototyps der Litfaßsäule 4.0 liefert wichtige Erkenntnisse darüber, wie sich das Projekt in Hinblick auf die Nutzung durch Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben, wie etwa die Feuerwehr, ausrollen lässt, um auch in anderen Städten zur Anwendung zu kommen.
Inwieweit sind bzw. waren Behörden am Reallabor beteiligt?
- Eine oder mehrere beteiligte Behörden haben Genehmigungen für die Durchführung des Reallabors erteilt (z. B. auf Basis einer Experimentierklausel).
- Eine oder mehrere beteiligte Behörden treiben die Erprobung voran, z. B. indem sie bei der Vernetzung von und Kooperation mit Stakeholdern unterstützen.
- Erkenntnisse aus dem Reallabor werden regelmäßig an eine oder mehrere beteiligte Behörden übermittelt.
- Eine oder mehrere beteiligte Behörden sind bestrebt, den Transfer der erprobten Innovation in den Regelbetrieb politisch und/oder regulatorisch zu unterstützen.
Namen der Behörden: Die Mission Digitaler Heinerblock findet in enger Kooperation mit dem Mobilitätsamt der Stadt Darmstadt statt. Bei der Entwicklung des Prototyps der Litfaßsäule 4.0 sind die Feuerwehr Darmstadt und die Darmstadt Marketing GmbH beteiligt.
Wird bzw. wurde das Reallabor durch öffentliche Fördermittel (teil-)finanziert?
Land
Name des Förderprogramms: LOEWE Forschungsförderungsprogramm des Bundeslandes Hessen. LOEWE steht für Landes-Offensive zur Entwicklung Wissenschaftlich-ökonomischer Exzellenz.