
High Definition Testfeld
Themenfeld Mobilität
Erprobungsort 85049 Ingolstadt
(Reallabor ist auf Dauer angelegt.)
Worum geht es in dem Reallabor? Welche Innovation (Technologie, Produkt, Dienstleistung, Ansatz) wird unter realen Bedingungen erprobt?
Im High Definition Testfeld (HDT) wird unter realen städtischen Bedingungen erprobt, wie hochpräzise Sensortechnik, künstliche Intelligenz und intelligente Vernetzung die Grundlage für ein leistungsfähiges, sicheres und ressourcenschonendes Verkehrssystem der Zukunft schaffen können. An drei stark frequentierten innerstädtischen Kreuzungen in Ingolstadt wurden dafür an insgesamt sieben Standorten stationäre Überkopf-Sensoren mit LiDAR-Technologie und hochauflösenden Kameras installiert. Diese erfassen Verkehrsteilnehmer wie Kraftfahrzeuge, Radfahrende und Fußgänger in sicherheitskritischer Echtzeit, lokalisieren sie und bewerten die Verkehrslage.
Die gewonnenen Informationen bilden die Basis für innovative Anwendungen wie adaptive Ampelsteuerungen oder intelligente Frühwarnsysteme, die kritische Situationen frühzeitig erkennen und gezielte Schutzmaßnahmen wie Warnhinweise ermöglichen. Ein besonderer Schwerpunkt liegt zudem auf der kooperativen Vernetzung zwischen Infrastruktur, Fahrzeugen und Radfahrern. Durch den Austausch von Informationen und die aktive Beteiligung an automatisierten Sicherheitsfunktionen soll intelligente Infrastruktur zukünftig die Grundlage für ein fehlertolerantes Verkehrssystem werden.
Wird bzw. wurde für das Reallabor ein rechtlicher Spielraum (z. B. in Form von Ausnahmegenehmigungen, Experimentierklauseln) genutzt bzw. ist dieser Spielraum erforderlich?
Ja, und zwar:
Im Rahmen einer Sondergenehmigung für das HDT wurde ein intelligentes Warnsystem zur Prävention von Fahrzeug-Radfahrer Unfällen erprobt. Es wird eine Verlängerung dieser Sondergenehmigung angestrebt. Zukünftig werden auch Erprobungsgenehmigungen für automatisiertes Fahren notwendig.
Können aus dem Reallabor wichtige Erkenntnisse mit Blick auf die künftige Regulierung der erprobten Innovation abgeleitet werden?
Ja, und zwar:
Aus dem Reallabor kann abgeleitet werden, wie aktive Sicherheitsfunktionen aus intelligenter Infrastruktur zum Schutz aller Verkehrsteilnehmer (Fahrzeuge, Radfahrer, Fußgänger) analog zu automatisierten Fahrfunktionen hinsichtlich funktionaler Sicherheit (ISO 26262) und Sicherheit der angedachten Funktion (ISO 21448) bewertet werden müssen. Die künftige Regulierung sicherheitskritischer Anwendungen wie Warnungen, Datenübermittlung oder aktiver Steuerung wird dadurch vorbereitet.
Inwieweit sind bzw. waren Behörden am Reallabor beteiligt? (Mehrfachauswahl möglich)
- Eine oder mehrere beteiligte Behörden haben Genehmigungen für die Durchführung des Reallabors erteilt (z. B. auf Basis einer Experimentierklausel).
- Eine oder mehrere beteiligte Behörden treiben die Erprobung voran, z. B. indem sie bei der Vernetzung von und Kooperation mit Stakeholdern unterstützen.
- Erkenntnisse aus dem Reallabor werden regelmäßig an eine oder mehrere beteiligte Behörden übermittelt.
- Eine oder mehrere beteiligte Behörden sind bestrebt, den Transfer der erprobten Innovation in den Regelbetrieb politisch und/oder regulatorisch zu unterstützen.
Namen der Behörden: Bundesministerium für Digitales und Verkehr, Bayrisches Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst, Amt für Verkehrsmanagement und Geoinformation der Stadt Ingolstadt, Tiefbauamt der Stadt Ingolstadt
Wird bzw. wurde das Reallabor durch öffentliche Fördermittel (teil-)finanziert?
Land
Bund
Name des Förderprogramms: 1) mFund-Projekt des BMDV 2) Landesforschungsprogramm Bayern - Säule II - Forschungsschwerpunkte zum Ausbau von Forschungsstrukturen